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INFO

A

ls der Life Ball 1992 seine Premiere im Wiener Rathaus feierte,

war er eigentlich als einmalige Veranstaltung gedacht. Nie-

mand, am wenigsten wohl Organisator Gery Keszler, konnte

ahnen, dass er schon wenige Jahre später zur Institution geworden

sein würde, die aus Wien nicht mehr wegzudenken ist. Ohne die fi-

nanziellen Zuwendungen aus dem Erlös des Life Balls könnten viele

Vereine und Initiativen, die sich in ihrer Arbeit um HIV-positive und

an Aids erkrankte Menschen kümmern, nicht existieren – oder wären

erst gar nicht ins Leben gerufen worden.

DER REINERLÖS

des ersten Life Balls betrug eine Million Schilling. Ein

damals unerwarteter Erfolg, der alle Vorstellungen sprengte. Von

da an stieg der Erlös kontinuierlich jährlich und betrug 2007 bereits

1,2 Millionen Euro.

Während Aids in Afrika und Asien verheerende Lücken in die Gesell-

schaften reißt und nahezu irreparable sozioökonomische Schäden

anrichtet, ist Aids in Österreich viel mehr ein sehr individuelles und

soziales Problem. Unsere funktionierenden Gesundheitssysteme ha-

ben Aids zu einer zwar sehr belastenden und nicht heilbaren Krank-

heit gemacht, an der Stigmatisierung und sozialen Vereinsamung

ihrer Patienten hat sich aber nichts geändert.

Eine Vielzahl von Vereinen und Institutionen kümmert sich um un-

sere HIV-positiven Mitmenschen und setzt sich dafür ein, dass die

soziale Kälte und Ignoranz unserer Gesellschaft gemildert wird.

Die Hälfte vom Reinerlös des Life Balls kommt daher diesen öster-

reichischen Organisationen zugute und wird so zu einem Beitrag

gelebter Anteilnahme und Solidarität.

DEN GROSSTEIL ERHALTEN DIE AIDSHILFEN

in Wien und den Bundes-

ländern. Sie sind maßgeblich für Information und Prävention ver-

antwortlich. Ihre meist kostenlosen Broschüren und Publikationen

erreichen österreichweit jährlich mehrere hunderttausend Men-

schen. Die sieben eigenständigen regionalen Vereine bieten kos-

tenlos und anonym den HIV-Test an und erfüllen damit neben der

Präventionsarbeit einen Auftrag des Gesundheitsministeriums.

Darüber hinaus werden von HIV und Aids betroffene Menschen,

sowie deren Angehörige psychosozial betreut. Mit der Arbeit der

Aidshilfen in Wien und den Bundesländern sollen Neuinfektionen

vermieden und die Zahl der Neuerkrankungen weiter gesenkt wer-

den können.

EINE WICHTIGE AUFGABE ERFÜLLEN DIE VEREINE

Positiver Dialog und

Positiv Leben. Der Positive Dialog stärkt Betroffenen das soziale Um-

feld fernab von Bürokratie und Behörden. Gemeinsam wieder stark

werden im eigenen Umfeld, sich zu äußern, Hilfe anzunehmen,

soziale Kontakte zu vermehren, nicht mehr allein zu sein, sich aus-

tauschen können und auch wieder gemeinsam lachen können,

das ist das Ziel jener rund 60 betroffenen Mitglieder, die sich in den

Dienst anderer stellen. Mehr als 90% der HIV-positiven Menschen

in Österreich leben unter der Armutsgrenze. Günter Tolar hilft mit

seinem Verein Positiv Leben dort, wo das Leben in seiner ganzen

Härte zuschlägt und es am Nötigsten fehlt. Der Verein hilft Betrof-

fenen punktuell in akuten finanziellen Notlagen. Es sind kleine Be-

träge, die aber doppelt helfen, weil sie rasch und unbürokratisch

gegeben werden.

HIVmobil PFLEGT AIDSKRANKE ZU HAUSE.

Speziell ausgebildete Pfle-

ger und Pflegerinnen ersparen mit ihren Heimeinsätzen den Pati-

enten langwierige Spitalsaufenthalte und tragen dazu bei, die öf-

fentliche Hand effizient zu entlasten. Nach dem Motto: „Jeder Tag

im Leben, der nicht im Krankenhaus verbracht werden muss, ist ein

gewonnener Tag“, wird eine Pflegesituation geschaffen, die auf die

persönlichen Bedürfnisse Rücksicht nimmt und im schlimmsten Fall

ein menschenwürdiges Sterben ermöglicht. Nicht alle Menschen,

die mit HIV/Aids leben, haben eine Familie oder Freunde, die sie un-

terstützen. Hier hilft der Buddy-Verein mit seinen Helferzellen und Bud-

dys. Helferzellen haben ihren Namen von den unterstützenden Zellen

immenschlichen Immunsystem übernommen.

In diesem Sinne verstehen die sozialen Helferzellen ihre Tätigkeit. Sie

bieten praktische Hilfestellungen in vielen Lebenslagen an: sie sind

zur Stelle, wenn einmal die Heimhilfe ausfällt oder jemand nicht auf

die Unterstützung durch institutionalisierte Betreuungseinrichtungen

zählen kann. Das Wort Buddy kommt aus dem Englischen und be-

deutet soviel wie „guter Freund, gute Freundin“. Buddys kommen

regelmäßig zum Reden und Zuhören, nach Hause oder ins Spital,

zum Spazieren gehen oder für Kino- und Kaffeehausbesuche. Bud-

dys bieten durch ihren Kontakt und ihre Freundschaft einen stüt-

zenden sozialen Rahmen an, in dem emotionale Krisen und Pro-

bleme besser bewältigt werden können. So helfen sie mit, bei ihren

KlientInnen die Lebensenergie und die inneren Kräfte zu stärken.

Manchmal sind Buddys die letzten verlässlichen Bezugspersonen

im Leben eines HIV-positiven Menschen.

STYLE BIBLE 2008

I G N O R A N Z

AIDS

/

HIV

21

NATIONALE ZUWENDUNGEN 2007 (IN EURO)

Aidshilfe Wien

135.720,00

HIVmobil

107.150,00

Positiv Leben

67.292,79

Aidshilfe Salzburg

37.918,53

Buddy Verein

34.486,19

Aidshilfe Tirol

30.672,09

Aidshilfe Steiermark

28.834,62

Aidshilfe Oberösterreich

26.989,70

Aidshilfe Vorarlberg

20.819,v0

Positiver Dialog

11.500,00

Life Ball Vintage Fashion Store

44.891,40

zu Gunsten Postiver Dialog, Positiv Leben, Pulmologisches Zentrum

Gesamtzahl der Neudiagnosen seit 1985: 10.813

JÄHRLICHE HIV-NEUINFEKTIONEN IN ÖSTERREICH

Quelle: Aidshilfe Wien

LEBEN MIT AIDS HEUTE – SOZIALES AIDS